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Wenn Tarnung zur Gefahr wird – toxische Führungskräfte mit zwei Gesichtern

Nicht alle destruktiven Führungskräfte sind laut, dominant und übergriffig. Einige von ihnen wirken auf den ersten Blick sogar besonders zugewandt, verständnisvoll und integer. Doch genau hier liegt die Gefahr: Wenn toxisches Verhalten durch Charme, Scheinloyalität oder fachliche Exzellenz getarnt wird, wird es oft viel zu spät erkannt – und kann umso tiefere Spuren hinterlassen.


Wenn Tarnung zur Gefahr wird – toxische Führungskräfte mit zwei Gesichtern
Wenn Tarnung zur Gefahr wird – toxische Führungskräfte mit zwei Gesichtern

Die verkleidete Führungskraft: charmant, kompetent, gefährlich


In vielen Unternehmen finden sich Führungspersönlichkeiten, die durch Eloquenz, Verbindlichkeit und scheinbares Interesse an Menschen auffallen. Sie geben sich kollegial, bringen neue Ideen ein und vermitteln das Bild moderner Leadership. Doch hinter dieser Fassade agiert ein Mensch, der Beziehungen gezielt manipuliert, Loyalitäten spaltet, Teams emotional ausbluten lässt.


Ein Beispiel aus meiner Praxis: Eine Bereichsleiterin galt als Paradebeispiel weiblicher Führungsstärke – strategisch klug, beliebt im Vorstand, präsent bei Townhalls. Doch intern herrschte eisige Stimmung: Mitarbeiter klagten über subtilen Druck, ausbleibende Rückendeckung, „kalte“ Führung. Die psychischen Belastungen im Team stiegen, Konflikte wurden unter den Teppich gekehrt. Erst mit dem Weggang mehrerer Schlüsselpersonen fiel auf, wie groß die destruktive Wirkung der Führungskraft wirklich war.



Die kontrollierende Führungskraft: distanziert, berechnend, unnahbar


Eine andere toxische Variante zeigt sich in Führungspersönlichkeiten, die durch Distanz und Dominanz kontrollieren. Diese Menschen bauen klare Hierarchien auf, vermeiden echtes Teamgefühl und stellen ihre Machtansprüche über alles. Entscheidungen werden im Alleingang getroffen, Kritik als Angriff gewertet und Fehler systematisch bei anderen gesucht.


In der Organisation hinterlässt diese Art von Führung bleibende Spuren: Unsicherheit, Rückzug, passiver Widerstand. Kreativität stirbt, weil psychologische Sicherheit fehlt. Innovationsprozesse versanden, weil niemand wagt, Verantwortung zu übernehmen.



Warnsignale ernst nehmen – bevor es zu spät ist


Was beide Typen gemeinsam haben: Sie schaden nicht nur der Unternehmenskultur, sondern gefährden aktiv Leistung, Bindung und Zukunftskraft. Wer toxische Führung nicht erkennt oder zu lange toleriert, zahlt einen hohen Preis – personell, wirtschaftlich und kulturell.


Deshalb ist es entscheidend, wachsam zu sein: Was wird gesagt – und was wird gelebt? Wie gehen Führungskräfte mit Druck, Macht und Kritik um? Wie fühlen sich Menschen im Kontakt mit ihnen langfristig? Wo breitet sich Angst statt Vertrauen aus?



Fazit: Achten Sie nicht nur auf Zahlen – achten Sie auf Wirkung


Führung ist mehr als Performance und Präsenz. Sie ist Beziehungsgestaltung, Verantwortung und gelebte Integrität. Wer als Organisation zukunftsfähig bleiben möchte, muss lernen, hinter die Fassade zu blicken – und sich klar von destruktiver Führung zu distanzieren. Nicht jede Führungskraft, die glänzt, leuchtet auch von innen. Und nicht jeder, der kontrolliert, führt wirklich. Mut zur Klarheit ist der erste Schritt zu gesunder Führungskultur.



Herzlichtführung e. V. ist ein gemeinnütziger Verein für Businessfrauen, die sich in männlich geprägten Strukturen, toxischen Dynamiken oder emotionaler Manipulation gefangen fühlen – und die sich neu ausrichten, stärken und entfalten möchten.


Wir bieten fachlich fundierte Begleitung durch ein erfahrenes Netzwerk aus Coaches, Therapeut:innen und Berater:innen – sowie eine unterstützende Gemeinschaft, in der Sie gesehen und getragen werden.


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