Macht. Muster. Manipulation. Wie du toxische Führung erkennst – und dich neu positionierst
- Nicole Dildei
- vor 6 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Es beginnt nicht mit einem Knall.Es beginnt mit einem schiefen Blick. Mit einem Kommentar, der irgendwie nicht passt – aber auch nicht schlimm genug ist, um ihn zu thematisieren.Es beginnt mit deiner Rechtfertigung. Deinem Bedürfnis, alles richtig zu machen. Und dem Gefühl, nie ganz zu genügen.
Toxische Führung ist nicht immer laut. Oft ist sie leise.Und gerade deshalb so gefährlich.

Was ist toxische Führung – und warum bleibt sie oft unerkannt?
Nicht jede toxische Führungskraft schreit oder setzt sich offensichtlich über andere hinweg. Im Gegenteil: Besonders manipulative Führungsstile wirken oft auf den ersten Blick charmant, engagiert oder sogar fürsorglich. Sie verstecken sich hinter Hierarchien, hinter struktureller Macht – aber auch hinter „Kollegialität“ oder falscher Nähe.
Typisch sind Aussagen wie:
„Ich möchte nur dein Bestes – aber ehrlich: So wirst du scheitern.“
„Vielleicht bist du zu sensibel für diese Aufgabe.“
„Ich habe dir diese Chance gegeben – und du dankst es mir so?“
„Wir brauchen Teamplayer, keine Selbstdarsteller.“
Das Problem ist: Diese Form von Führung manipuliert nicht vordergründig, sondern unterwandert. Sie wirkt über Schuld, subtile Kontrolle, selektive Kommunikation – und führt dazu, dass du an dir selbst zweifelst, obwohl du eigentlich funktionierst.
Der Kreislauf der toxischen Macht: 4 Phasen, die du kennen solltest
Viele Betroffene berichten von wiederkehrenden Mustern. In meinem Workshop „Macht. Muster. Manipulation.“ beschreibe ich diesen Kreislauf in vier Phasen – ein System, das oft unbewusst, aber hochwirksam ist:
Idealisierung:Du wirst auf ein Podest gehoben. Deine Ideen werden gesehen. Du bekommst Raum, Wertschätzung, vielleicht sogar persönliche Nähe.
Verunsicherung:Die Anerkennung wird unzuverlässig. Du wirst aus Entscheidungen ausgeschlossen, bekommst unterschwellige Kritik. Es schleichen sich erste Zweifel ein.
Abwertung:Jetzt geht es ums Kleinmachen. Du wirst hinterfragt, öffentlich zurechtgewiesen, intern als schwierig dargestellt. Oft werden andere gegen dich positioniert.
Re-Engagement:Sobald du dich entziehst, wird wieder Nähe erzeugt: Lob, Entschuldigung, Projektangebote. Ein toxischer Kreislauf beginnt erneut.
Und du?Du passt dich an. Du strampelst. Du gibst mehr, um „endlich wieder gesehen“ zu werden. Doch du verlierst dich.
Wie du dich daraus befreist – ohne Drama, aber mit Klarheit
Der erste Schritt ist das Erkennen.Nicht mehr erklären. Nicht mehr schönreden. Nicht mehr an dir selbst zweifeln.
Sondern benennen. Spüren. Und Position beziehen.
Hier sind einige Impulse, die dir helfen können:
Kenne deine inneren Grenzen: Was fühlt sich stimmig an? Was nicht? Wenn dein Körper mit Müdigkeit, Enge oder Selbstzweifel reagiert – höre hin.
Kommuniziere klar – ohne Emotionen zu unterdrücken: Du darfst deine Position freundlich, bestimmt und ohne Rechtfertigung vertreten.
Entziehe dich subtilen Machtspielen: Sag nein zu Gesprächsdynamiken, die dich in die Defensive bringen. Wechsel das Setting. Nimm dir Bedenkzeit.
Reguliere dein Nervensystem: Atme. Geh raus. Schreib dir den Müll von der Seele. Dein Körper darf nicht zum Speicher der Fremdenergie werden.
Such dir Unterstützung: Menschen, die dich klar sehen. Räume, in denen du wieder spürst, wer du wirklich bist.
Toxische Führung entlarven – nicht mit Kampf, sondern mit Bewusstsein
Du musst nicht laut werden, um dich zu befreien.Du musst dich nicht beweisen.Aber du darfst dich erinnern, wer du bist – unter all den Mustern, Erwartungen und Verletzungen.
Vielleicht spürst du:
👉 Ich will nicht länger in Systemen funktionieren, die mich klein halten.
👉 Ich will in meiner Kraft führen – und gleichzeitig menschlich bleiben.
👉 Ich will Teil eines Wandels sein, der auf Integrität statt auf Taktik basiert.
Dann ist dieser Weg deiner.
Fazit
Toxische Führung beginnt nicht erst bei Schreien, Beleidigen oder Machtspielen auf offener Bühne. Sie beginnt dort, wo Menschen klein gemacht werden – durch Worte, durch Blickvermeidung, durch subtile Abwertung und emotionale Unverfügbarkeit.
Du darfst den Schleier lüften. Du darfst benennen, was lange unbenannt blieb. Und du darfst heute damit beginnen, dich innerlich neu auszurichten – nicht gegen andere, sondern für dich.
Denn Klarheit ist nicht laut. Aber sie verändert alles.
Toxische Führung beginnt nicht bei Geschrei – sondern bei subtiler Entwertung.Wenn du dich emotional erschöpft fühlst, ständig zweifelst oder dich immer wieder für Dinge verantwortlich machst, die nicht deine sind, lohnt sich ein genauer Blick.
Du bist nicht zu sensibel. Du bist wach.Und das ist deine größte Stärke.
Die neue Zeit der Führung braucht Menschen wie dich.Klar. Wach. Und innerlich frei.
Herzlichtführung e. V. ist ein gemeinnütziger Verein für Businessfrauen, die sich in männlich geprägten Strukturen, toxischen Dynamiken oder emotionaler Manipulation gefangen fühlen – und die sich neu ausrichten, stärken und entfalten möchten.
Wir begleiten dich auf deinem Weg – fachlich fundiert, menschlich nah und mit einem erfahrenen Netzwerk aus Coaches, Therapeuten und Beratern. In unserer Gemeinschaft wirst du gesehen, gehalten und daran erinnert: Du bist nicht allein.
Wenn du spürst, dass es Zeit ist, etwas zu verändern – in dir, in deinem Umfeld oder in deiner Führung – dann ist jetzt der richtige Moment.
Wir sind für dich da. Mit Herz, mit Klarheit, mit Erfahrung.
👉 Schreibe uns direkt an kontakt@herzlichtführung.de, wenn du das Gefühl hast:
Jetzt wäre ein guter Moment für ein Gespräch.
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