Führung im Spannungsfeld: Narzisstische Ausprägungen, toxische Verhaltensweisen und traumasensible Verantwortung
- Nicole Dildei
- 6. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Juli
Wie Unternehmen ihre Führungskräfte unterstützen können, um in einem anspruchsvollen Umfeld gesunde und nachhaltige Führung zu gewährleisten

In einer Arbeitswelt, die immer komplexer und herausfordernder wird, stehen Führungskräfte unter enormem Druck. Dieser Druck kann oft dazu führen, dass narzisstische und toxische Verhaltensweisen an die Oberfläche treten – Verhaltensweisen, die nicht nur den Führungskräften selbst schaden, sondern auch den Mitarbeitern und der gesamten Unternehmenskultur. Hinzu kommt, dass viele Menschen, auch in Führungspositionen, unbewusste Belastungen mit sich tragen, die ihre Fähigkeit, andere auf gesunde Weise zu führen, beeinträchtigen können.
Eine traumasensible Führung erfordert, dass Führungskräfte lernen, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und Hilfe in Anspruch zu nehmen, um authentisch und empathisch führen zu können. Unternehmen spielen hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie eine Kultur der Offenheit und Unterstützung fördern. Nur so kann eine Arbeitsumgebung geschaffen werden, in der sich alle Beteiligten entfalten und Großes leisten können.
Wie können also Unternehmen ihre Führungskräfte dabei unterstützen, auch in einem belastenden Umfeld gesund zu führen und das Wohl ihrer Mitarbeiter im Blick zu behalten?
Die Herausforderung der modernen Führung
Führung ist heute weit mehr als das Delegieren von Aufgaben und das Erreichen von Zielen. Es geht darum, in einem Umfeld zu agieren, das ständigem Wandel unterworfen ist, und gleichzeitig die Verantwortung für das Wohl der Mitarbeiter zu übernehmen. Die Anforderungen an Führungskräfte sind enorm gestiegen: Sie sollen nicht nur fachlich kompetent sein, sondern auch emotionale Intelligenz, Empathie und Flexibilität zeigen. Doch wie kann das gelingen, wenn die Führungskräfte selbst mit inneren Belastungen kämpfen?
Narzissmus und toxisches Verhalten: Eine unterschätzte Gefahr
Narzissmus und toxisches Verhalten sind in der Führungsebene weit verbreitet, oft verborgen hinter einer Fassade von Selbstbewusstsein und Durchsetzungsstärke. Narzisstische Führungskräfte neigen dazu, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, während sie die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter ignorieren oder gar ausnutzen. Dieses Verhalten kann eine vergiftete Unternehmenskultur schaffen, in der Misstrauen, Angst und Unsicherheit vorherrschen.
Ein solches Umfeld führt nicht nur zu einer hohen Mitarbeiterfluktuation und sinkender Produktivität, sondern kann auch das psychische Wohl der Mitarbeiter erheblich beeinträchtigen. Mitarbeiter, die in einem toxischen Umfeld arbeiten, sind häufiger gestresst, unmotiviert und krankheitsanfällig. Für Unternehmen ist es daher entscheidend, narzisstische und toxische Verhaltensmuster in der Führungsebene frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Traumasensible Führung: Ein neuer Ansatz
Ein weiteres, oft übersehenes Thema in der Führung ist der Umgang mit traumasensiblen Themen. Viele Menschen bringen unbewusste Belastungen und Traumata mit an den Arbeitsplatz. Diese können ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und zu Spannungen im Team führen, wenn sie nicht angemessen adressiert werden. Eine traumasensible Führung bedeutet, dass Führungskräfte die Fähigkeit entwickeln, solche Belastungen zu erkennen und darauf einfühlsam zu reagieren.
Um traumasensibel führen zu können, müssen Führungskräfte jedoch zunächst ihre eigenen inneren Konflikte und Belastungen bewältigen. Dies erfordert eine hohe Selbstreflexion und den Mut, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unternehmen können hier unterstützen, indem sie entsprechende Schulungen und Coachings anbieten und eine Unternehmenskultur fördern, die auf Offenheit und gegenseitiger Unterstützung basiert.
Unternehmen in der Verantwortung: Der Weg zu gesunder Führung
Unternehmen tragen eine große Verantwortung, wenn es darum geht, ihre Führungskräfte auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Sie sollten nicht nur auf die fachliche Qualifikation achten, sondern auch auf die emotionale Kompetenz und das Wohlbefinden ihrer Führungskräfte. Eine nachhaltige und gesunde Führungskultur kann nur entstehen, wenn Führungskräfte die nötigen Werkzeuge und die Unterstützung erhalten, um ihre eigenen Belastungen zu bewältigen und ihre Mitarbeiter mit Empathie und Respekt zu führen.
Dies kann durch verschiedene Maßnahmen geschehen, wie etwa regelmäßige Schulungen in emotionaler Intelligenz, die Förderung einer offenen Gesprächskultur und die Bereitstellung von Ressourcen für mentale Gesundheit. Unternehmen sollten außerdem klare Richtlinien für den Umgang mit toxischem Verhalten entwickeln und sicherstellen, dass solche Verhaltensweisen konsequent adressiert werden.
Fazit: Eine neue Ära der Führung
Die moderne Arbeitswelt erfordert eine neue Art der Führung – eine, die nicht auf Kontrolle und Machtausübung basiert, sondern auf Empathie, Offenheit und dem Bewusstsein für die eigenen Grenzen. Führungskräfte, die lernen, sich selbst und ihre Mitarbeiter besser zu verstehen und zu unterstützen, können ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem alle Beteiligten ihr volles Potenzial entfalten können.
Für Unternehmen bedeutet dies, in die Entwicklung ihrer Führungskräfte zu investieren und eine Unternehmenskultur zu fördern, die auf Respekt, Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung basiert. Nur so können sie den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht werden und langfristigen Erfolg sichern. Denn letztlich sind es nicht die äußeren Umstände, die über den Erfolg eines Unternehmens entscheiden, sondern die Menschen, die es gestalten.
Herzlichtführung e. V. ist ein gemeinnütziger Verein für Businessfrauen, die sich in männlich geprägten Strukturen, toxischen Dynamiken oder emotionaler Manipulation gefangen fühlen – und die sich neu ausrichten, stärken und entfalten möchten.
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